Ich finde es immer wieder spannend nachzuschauen, was die Sprache bereits an tieferer Wortbedeutung mit sich bringt. Oft steckt da so viel mehr drin, als auf den ersten Klang erkennbar und auch eine Klarheit, die mich nicht selten staunen lässt.
Da es sich bei meiner Berufung alles rund um das Thema Wohnen dreht, habe ich die Bedeutung des Wortes „Wohnen“ recherchiert und wollte es mit euch teilen.
In dem DWDS-Auszug habe ich u.a. Folgendes entdeckt:
pflegen;
bleiben;
zufrieden sein;
wünschen, lieben, befriedigt sein;
Gewohnheit.
Alleine diese Auswahl liefert so viele Erkenntnisse, wofür unsere vier Wände stehen. Nehmen wir das Wort „bleiben„. Wir verlassen für gewöhnlich unser Zuhause täglich, doch meist um wieder zu kommen. D.h. wir haben die Gewissheit eines Ortes wo wir bleiben können. Wir können zwar nicht wie die Schnecke unser Haus mit uns tragen und jederzeit, wenn uns danach ist, wieder reinkriechen, doch im symbolischen Sinne steht unser Zuhause genau dafür. Wir betreten die Außenwelt, die kann uns aufwühlen, überraschen, traurig machen oder erfreuen. Doch mit der Rückkehr in die eigenen vier Wände können wir uns fallen lassen, diese Emotionen verarbeiten. Wie müssen nichts mehr aufnehmen, wenn wir es nicht wollen.
Besonders interessant fand ich die Verbindung zum Wort „pflegen„. Da unser Zuhause ein geschützter, privater Ort ist, ist es gleichzeitig ein Ort in dem wir uns auch pflegen können. Dabei kann pflegen verschiedene Ausprägungen annehmen: wie können unseren Körper, unsere Psyche oder auch unsere sozialen Kontakte pflegen. Was wir für gewöhnlich auch tun.
Zufrieden sein, ist etwas, was ich als Voraussetzung betrachte, um ein Wohnobjekt als sein Zuhause nennen zu können. Wenn ich über meine ehemaligen Wohnungen nachdenke, frage ich mich, ob ich immer zufrieden war? Und wenn nicht, wie schnell habe ich etwas daran geändert? In der Tat, gab es drei Wohnungen, die mir nicht gut getan haben und jede dieser Wohnungen habe ich unter einem Jahr verlassen. Mich schrecken Umzüge nicht ab, doch ich weiß, dass es für viele eine große Hürde ist. Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass es sich lohnt nicht in einem Zustand der Unzufriedenheit zu verharren!
Kommen wir zum „wünschen„. In der Tat können wir zu Hause unsere alltäglichen Wünsche selbst und unmittelbar befriedigen. Wenn wir Durst haben, dann holen wir uns was, wenn uns kalt ist, dann haben wir die Möglichkeit uns direkt etwas wärmeres überzuziehen. Schön eigentlich, kein Aufschub, kein Warten.
Und jetzt die „Gewohnheit„. Psychologisch betrachtet bringen uns Gewohnheiten Entspannung, Entlastung und Sicherheit. Gute Gewohnheiten machen uns dazu auch noch zufrieden und lösen auch Glücksmomente in uns aus. Unser Wohnalltag besteht aus lauter Gewohnheiten, auf diese Weise sparen wir Energie und Konzentration für andere Dinge auf.
Was verbindest du mit Wohnen? Was wäre dein Wort?
💚Lebe und liebe DEIN ZUHAUSE
Deine Swetlana